2018/01 Köln



Prüfungsprotokoll HPP, Köln 10.01.2018

Zugegen waren eine Amtsärztin und ein Heilpraktiker als Beisitzer. Der zweite Beisitzer wurde entschuldigt.

Ich wurde um meine Erlaubnis zur Aufnahme gebeten und erteilte sie.

Zunächst wurde ich nach ergänzenden Unterlagen gefragt. Ich hatte Bescheinigungen meiner therapeutischen Seminare der letzten vier Jahre, eines Erste-Hilfe-Kurses und das Zertifikat meiner Fernuni dabei. Über die Seminare hatte ich eine Auflistung erstellt und um für dieses Jahr geplante Seminare ergänzt. Ich vermute, dass ich mit dieser Vorbereitung schon gut gepunktet habe.

Anschließend wurde ich gefragt, warum ich die Erlaubnis zum Heilpraktiker Psychotherapie anstrebte. Ich berichtete von einem meiner zukünftigen Schwerpunkte, der Körperbezogenen Interaktionstherapie (KIT), welche noch nicht sehr häufig angeboten wird. Meine Klienten in diesem Bereich sind Familien mit Kindern, die unter einer Körperkontaktstörung leiden. Ich konnte dieses Fachgebiet ausführlich beschreiben; die Amtsärztin fragte interessiert und freundlich nach.

Nach etwa 20 Minuten (sicher bin ich mir nicht), wurde mir die erste Frage gestellt:

·         Erläutern Sie die Aufteilung innerhalb der ICD 10

Obschon ich mich mit dem Begriff „Psychotrope Substanzen“ verhaspelte und im ersten Durchlauf die Persönlichkeitsstörungen vergaß, kam ich da souverän durch.

·         Was können Sie mir zu Anpassungsstörungen sagen?

Auch das fiel mir nicht schwer, perfekt war meine Antwort aber nicht. So war mir z. B. bis zuletzt nicht ganz klar, welche Anpassungsstörung wie lange dauern darf …

·         Wo ist der Unterschied zu einer Depression?

Hier fiel mir zwar der konkrete Anlass ein, der bei der Anpassungsstörung vorliegt; dass die Anpassungsstörung aber nicht die Intensität einer depressiven Episode erreicht, das musste mir dann die Amtsärztin selbst sagen.
Ich hatte jedoch nicht den Eindruck, dass sie mir das übelnahm.

·         Was würde ich tun, wenn jemand mit einer Anpassungsstörung (Beispiel: Jemand, dessen Frau gerade verstorben ist) in meiner Praxis anriefe und um Hilfe bäte?

 

Ich nehme an, die Frage wurde mir gestellt, weil ich vorab klar gesagt hatte, dass ich mit Familien arbeiten möchte. Ich antwortete demnach „aus der Praxis“, dass ich mich über die Anfrage wundern würde. Wenn ich aber abgrenzen könne, dass es sich nicht um eine depressive Episode handele, die ich ja an einen Fachmann weiterleiten müsse, dann würde ich den Mann einbestellen. Ich glaube, das passte (Thema: Verantwortung übernehmen).

 

Wenn ich mich recht erinnere, ging es dann in den Bereich Notfälle über.

·         Welche Notfälle könnten in Ihrer Praxis vorkommen?

Da die Notfälle offensichtlich DAS Durchfallargument sind, wenn man damit leichtfertig umgeht, hatte ich die Notfälle – und zwar die somatischen wie die psychischen – bis zum Abwinken gelernt. Ich konnte hier also alles vom Schock bis zum Delir oder dem malignen neuroleptischen Syndrom ausführen.

Schließlich übergab die Ärztin an den Heilpraktiker.

·         Welche Pflichten haben Sie als Heilpraktikerin?

·         Was machen Sie mit den Dokumenten?

Dass ich diese zehn Jahre lang aufbewahren muss, konnte ich hersagen. Dass dies in einem verschlossenen Schrank sein muss, hinterfragte der HP dann noch in ein paar Schritten.

Ich wurde rausgebeten, wieder hineingebeten und beglückwünscht.

 

Die Prüfung dauerte insgesamt etwa 40 Minuten. Es herrschte, nachdem meine anfängliche Nervosität gewichen war, eine angenehme, lockere Atmosphäre. Ich fühlte mich wohlwollend angenommen und bin den beiden sehr dankbar für diese tolle Erfahrung, dass eine Prüfung durchaus auch Spaß machen kann.

Ich wünsche allen, die die Prüfung noch vor sich haben, einen entspannten Angang. Ich bin überzeugt davon, dass ich diese leichten Fragen gestellt bekommen habe, weil ich mit meinem sicheren Auftreten und meiner durchdachten Einführung schon so überzeugen konnte, dass kritische, anspruchsvolle Fragen offensichtlich nicht mehr vonnöten waren.

Also glaubt an euch! Denn der Gedanke bedingt das Gefühl und das Gefühl bedingt das Handeln (bzw. das sichere Auftreten und die souveränen Antworten).

Viel Glück! J


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