2011/04 Wuppertal



Mündliche Heilpraktikerüberprüfung (HPP)  in Wuppertal April 2011

               

Vorweg: Ich war ziemlich nervös obwohl ich gut vorbereitet war. Die Wochen vorher, in denen ich weit mehr gelernt hatte, als ich je wollte und das normale Leben, dass ich indessen  versucht hatte,  so lange zum Stillstand zu bringen, machten mächtig Druck bei der Vorstellung, dass dies alles umsonst gewesen sein könnte (zumindest hinsichtlich des HPP Scheins).

 

Vor mir auf dem Flur traf ich zwei Frauen, die schon im Glückstaumel waren und die ich noch schnell interviewte. Die Vorgehensweise der Prüfer ist offenbar sehr variabel. Bei mir kam nix von dem dran, was sie erzählten (PPB, Rollenspiel, Enuresis, Manie, Depression). Mehr war aus den Damen nicht heraus zu bekommen, sie waren einfach schon in einer anderen Welt.

 

Das Komitee besteht aus der Amtsärztin, einem älteren Herrn und einer älteren Dame (vermutlich die HP), die mir namentlich vorgestellt wurden, aber leider hab ich sie nicht behalten. Die ganze Atmosphäre war wohlwollend und man wies mich freundlich darauf hin, dass das Gespräch nun aufgezeichnet würde. Dann ging es los.

 

- Persönlichkeitsstörungen: Welche kennen Sie? Wodurch zeichnen sie sich aus? Was ist beim Umgang mit diesen Menschen zu beachten? Komorbiditäten?

Borderline: Worauf müssen sie als Therapeutin achten?( immer an Sucht und Suizidalität denken, eigene Grenzen erkennen)  Wo holen Sie sich Hilfe und Unterstützung? (Supervision)

-Kennen sie organische Krankheiten, die eine psychische Ursache haben? ( Klaro, die heiligen 7 Die wollten sie hören, aber nicht en detail.)

- Demenz: Welche Formen, welche Unterschiede (gröblich). Wie können sie erkennen, ob ein Patient Demenz hat? ( Demenzuhr, außerdem kommen Demente selten allein in die Praxis, sondern meist in Begleitung, der Partner könnte also einbezogen werden, wenn für alle Beteiligten ok. Dabei würden sich ja typische Anzeichen heraus kristallisieren.)

Dann eine Frage, auf die ich überhaupt nicht vorbereitet war: Stellen Sie sich vor, Sie haben Demenz. Welche würden Sie sich aussuchen. Olala. Es ging dann irgendwann um die Entscheidung vaskulär oder Alzheimer und obwohl ich viele Argumente für die vaskuläre hatte, entschied ich mich für Alzheimer, weil ich irgendwie dachte, dass die vaskuläre evtl. sehr schnell mit erheblichen Behinderungen verbunden ist. Leider daneben. Was sie hören wollten: Die vaskuläre Demenz ist potenziell reversibel, die Alzheimer nicht.

Mir war das zwar total unangenehm, dass ich da nur mit sehr viel Hilfe drauf kam, denn das sollte man natürlich schon wissen, aber für die Herrschaften war das Spiel eh schon zu Ende und ich hatte gewonnen.

Mein Gefühl war ganz klar: Die hatten sich bereits innerhalb der ersten paar Minuten entschieden, dass ich durch bin und da änderte zum Glück die letzte Frage nix dran.

 

Also ihr Lieben, nur Mut, die Prüfer sind sehr nett, sehr fair und freundlich. An dem Morgen als ich dran war, ist morgens eine Frau durchgefallen. Dadurch war man offenbar in Zeitnot geraten weil man ihr wohl mehrere Chancen eingeräumt hatte um ihr Wissen zu zeigen. Bei den Damen vor mir dauerte das Gespräch ca 20 Minuten, bei mir höchstens 15. Ich überlege gerade, ob ich was vergessen habe, denn es war ja wirklich nicht viel. Aber tatsächlich-das wars.

 

Liebe Grüße


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