2009/06 Heilbronn



Prüfungsprotokoll meiner Überprüfung beim Gesundheitsamt Heilbronn am 17. Juni 2009

 

Beim Gesundheitsamt angekommen, habe ich zuerst bei den Sekretärinnen die Formalitäten erledigt, wie Gebühr für die Beisitzerin bezahlen und Einverständniserklärung für die Tonbandaufnahe bei der Überprüfung, unterzeichnen. Anschließend wurde ich gebeten auf dem Flur Platz zu nehmen und zu warten, bis mich die Amtsärztin, Frau Albrecht, dort abholen würde.

Gegen 9.10 Uhr wurde ich dort , abgeholt um im Flur des 1. OG, vor dem Prüfungszimmer nochmals kurz warten. Pünktlich um 9.15 Uhr wurde ich von Frau Albrecht ins Zimmer gebeten. Sie stellte mir die Beisitzerin, eineKollegin vom Heilpraktikerverband und die Psychologin, die die Prüfung mit ihr gemeinsam abnahm, vor.

Nach dem Einschalten des Aufzeichnungsgerätes bekam ich die Gelegenheit mich ebenfalls kurz vorzustellen.

Dieses Angebot habe ich angenommen um meine bisherige therapeutische Ausbildung, meine Praktikumserfahrungen sowie meine Vorstellung über mein Ziel, in eigener Praxis zu arbeiten, zu erläutern.

 

Ich verspürte ein gewisses Wohlwollen über meine Ausführungen, was mir für die weitere Überprüfungssituation Sicherheit und Ruhe gab.

 

Anschließend begann die Amtsärztin mit der Befragung.

 

Zuerst  legte sie mir einen Fall vor mit der Bitte, eine Verdachtsdiagnose zu stellen.

20 jähriger Schüler, zieht sich immer mehr zurück, geht nicht mehr zur Schule hat Phantasien. Kommt auf Wunsch der Eltern. Sein Verhalten ist läppisch, seine Antworten ebenfalls und nicht ganz logisch verständlich.

(ganz grob umschrieben)

Meine Diagnose hebephrene Schizophrenie war richtig.

Ich wurde weiter zu Vulnerabilität befragt und was ich mit dem Patienten tun würde, außer Arztkonsultation. Meine Antwort war Stressreduktion.

Sie fragte noch nach anderen Symptomauslösern. Ich verwies auf Alkohl- oder Drogenkonsum.

 

Als nächstes sollte ich die Klassifikationssysteme benennen und eine kurze Ausführung dazu geben.

Ich erklärte ICD 10 und  verwies noch auf DSM  IV, das in USA gültig ist.

 

Danach sollte ich Auskunft darüber geben, wo ich die Depression finden würde.

Ich nannte Kap. F 3 unter affektive Störungen. Dann kam die Zusatzfrage nur da?

Ich erklärte, dass Depression auch als zusätzliche Symptomatik bei anderen psychischen Störungen auftreten kann und nannte ein paar Beispiele.

 

Als letztes wurde ich von ihr über die Gestaltung eines Erstgepräch befragt.

 

Sie übergab an die Psychologin, die mir ebenfalls einen Fall vorlegte.

 

Eine 49-jährige Frau, seit einigen Monaten lustlos, kann sich nicht aufraffen,. Wurde vom Hausarzt überwiesen    zur Psychotherapie. Leidet nach wie vor unter Schlafstörungen, Drogenkonsum als junge Erwachsene, Missbrauchserlebnisse im alter von 9 Jahren. (ein paar mehr Sätze)

 

Ich sprach von depressiver Symptomatik, führte die Drogenproblematik an, ebenso die Missbrauchsproblematik. Dazu befragte mich die Psychologin dann näher. Ich erklärte, dass ich unter bestimmen Voraussetzungen eine Aufarbeitung beginnen würde. Sie fragte wann und warum nicht.

Ich nannte kein tragfähiges soziales Netz, emotionale Instabilität, keine harmonische tragfähige Beziehung, Gefahr der Retraumatisierung....

Sie erklärte mir die tragfähige, gute, stabile familiäre Beziehung und fragte ob ich unter diesen Umständen eine Aufarbeitung beginnen würde. Ich bejahte und durfte anschließend meine Vorgehensweise erläutern.

Ich begann meine Ausführungen über Schaffung von Vertrauensverhältnis, Stabilisierung durch Übungen wie sicherer Ort, Phantasiereise und anschließende Konfrontationsphase in Form von Bildschirmtechnik und entsprechende Vorbereitung, mit der Möglichkeit jederzeit abzubrechen etc. ...

 

Anschließend sollte ich noch meine Vorgehensweise bezüglich der Depression erläutern, was ich durch Tagesstruktur, Wochenplan, Bewegung in der Natur, ev. geplante Unternehmung mit Freundin etc. ausführte. Auf die Frage einer entsprechenden Therapiemethode war ich kurz am Überlegen. Mir fiel in dem Moment nichts passendes dazu ein und ich erwähnte dann Beck, sein Depressionsinvetar und dass er eben auch entsprechende Therapieformen entwickelt hat, die mir aber im Moment nicht einfallen.

Damit gab sie sich dann zufrieden.

 

Ich wurde hinausgeschickt mit der Bitte, draußen im Flur nochmals zu warten.. Nach kurzer Zeit (2-3 Minuten) bat mich die Amtsärztin wieder herein um mir mitzuteilen, dass ich bestanden habe. Sie wollte noch etwas über meine Motivation wissen, die mich veranlasst hat, mich so intensiv mit Traumatherapie zu beschätigen. Wir redeten noch kurz über meine Grundlagenausbildung in Psychotraumatologie und die Institution, bei der ich das Seminar besucht habe, die ihr gut bekannt war. Zum Schluss bat sie mich noch, mich noch ein wenig mit  Beck und den kognitiven Therapieformen kognitive Gedankenumstrukturierung, negative Triade.. auseinander-zusetzen.

 

Ich habe die Prüfungsatmosphäre und die Prüfungskommission als sehr angenehm erlebt (Prüfungsdauer geschätzte 20 Minuten) und bin glücklich, dass ich es geschafft habe! 


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