2017/06 Lüneburg



Protokoll Mündliche Prüfung 22.Juni 2016 in Lüneburg

 

Ich wurde sachlich, aber freundlich empfangen, ein Glas Wasser wurde mir angeboten.

Ein Herr erklärte mir die Vorgehensweise, die beiden anderen Herren (HP-Psych und Psychiater) stellten die Fragen.

Da ich bisher in einer anderen Berufsrichtung arbeitete, wurde ich zunächst befragt, wie ich auf den HP-Psych käme, was mich daran interessiere, etc..:

Nun stellte der erste Prüfer (Psychiater) einen Fall vor:

Ein Mann, Ende 20, betritt die Praxis. Er sei schon in Kliniken und bei vielen Psychiatern gewesen. Diese seien aber alle „schlecht“.

Er hätte massive Probleme seit Italiener ein paar Häuser weiter eingezogen seien. Diese hätten Wanzen in seinem Auto versteckt und würden ihn abhören. Zudem höre er Stimmen die ihn beschimpften.

Ich sagte, dass ich erst einmal feststellen wolle, ob ein Notfall vorläge. Möglicherweise leide der Klient an einer akuten Psychose. Ich fragte nach, wie ich mir den Klienten genau vorstellen könne, wie aufgebracht er sei, ob seine momentane Wut auf die neuen Nachbarn möglicherweise gefährlich für diese sein könne (Fremdgefährdung).

Diesen Fall verneinte der Prüfer. Dann fragte er nach den unterschiedlichen Anamnesearten. Ich zählte sie auf und stellte sie vor.

Der Prüfer fragte nach einer Verdachtsdiagnose. Ich nannte die Schizophrenie.

Was ist Schizophrenie? Wieso komme ich im genannten Fall auf diese Erkrankung? Nach der Beantwortung stellte ich Bleuler und Schneider vor.

Nun kam eine Frage, auf die ich mich nicht vorbereitet hatte: Was ist der genaue Unterschied zwischen den beiden Modellen. Ich sagte ehrlich, dass ich mich damit bisher zu wenig befasst habe. Überlegte dann laut und fand diese heraus.

Wie nennt man das Vorstadium einer Schizophrenie?

Wird mit Bleuler oder Schneider im ICD-10 gearbeitet?

Danach aufzählen von Positiv-und Negativsymptomen.

Dabei kamen wir auf den Stupor. Was ist Stupor? Wozu zählt er? Wie wird er therapiert?

Bei welchen Erkrankungen wird die Elektrokrampftherapie eingesetzt?

Was ist eine febrile Katatonie? Was bedeutet febril?

Welche Neuroleptikagruppen gibt es? Wie werden sie unterschieden? Welche extrapyramidalen Nebenwirkungen gibt es?

 

Nun stellte der andere Prüfer Fragen (HP-Psych):

Dürfte ich diesen Klienten behandeln? Wie sehe das genau aus?

Was wäre, wenn tatsächlich ein akuter Notfall vorläge? Wie würde ich handeln? Wie wäre der Ablauf bei einer Einweisung?

Fragen zum Suizid. Wie gehe ich mit suizidalen Klienten in meiner Praxis um? Welche Gruppen neigen eher zum Suizid? Welche Faktoren halten eher davon ab?

 

Bei den Fragen zur Gesetzeskunde und zum Suizid kam ich manchmal ins Stocken und meine vorherige Selbstsicherheit floss etwas dahin.

Als ich zur Entscheidung wieder ins Zimmer gebeten wurde, sagten die Prüfer, dass ich gern nochmal in diesem Bereich nachschlagen dürfte… Sie seien aber vom ersten Teil der Prüfung sehr beeindruckt gewesen, so dass sie mich ganz klar bestehen lassen wollten.

Ich glaube, dass es den Prüfern um einen Gesamteindruck ging. Ob sie das Gefühl hatten, dass man mit Menschen umgehen kann.

Außerdem glaube ich, dass, wenn einem ein Thema gut liegt, man dies gern „ausnutzen“ und ins Detail gehen kann. Dann geht die Prüfungszeit auch schnell rum (;

Die Anwärter vor und nach mir durften sich sogar in der Prüfung noch ein Thema wünschen über das sie erzählen wollten.

Und ich denke, dass man nicht sofort zu jedem Thema eine Antwort parat haben muss. Ich würde laut Nachdenken, dann beteiligt man die Prüfer an den Gedanken und sie geben dann sicher ab und zu eine kleine Hilfe mit ein.

Ich wünsche euch viel Erfolg!


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