2016/04 Köln



Prüfungsprotokoll Frühjahr 2016 Köln

Anwesend waren 4 Personen, Psychiaterin, Amtsarzt, Beisitzerin und noch jemand. Weiß es nicht mehr so genau. Wir saßen zu fünft an einem kleinen runden Tisch.

Ich habe meine Zertifikate abgegeben und habe dann noch was von dem Traumaseminar erzählt, das ich besucht habe und warum das sinnvoll ist, auch wenn man nicht traumatherapeutisch arbeiten will.

Dann wurde ich gefragt, was ich denn mit der Heilerlaubnis vorhabe und ich habe ein bisschen erzählt über das, was ich so vor habe und was bei meinem Thema hilfreich ist (eigene Erfahrungen dargelegt, Zusammenhänge zwischen Denken, Fühlen, Verhalten etc. erläutert) Dabei habe ich aber schon abgegrenzt und von Komorbidität erzählt und dass das mitunter in der Klinik behandelt werden muss. Außerdem sollte ich erläutern, welche Methode ich anwenden will und wieso ich diese Methode gewählt habe und warum ich glaube, dass das hilft.  Da wurde ich dann auch gefragt, ob ich denn schon mal bei einem Therapie-Gespräch oder Krisenintervention dabei war. Das musste ich verneinen. Ich habe übrigens noch keine Therapieausbildung. Ich habe gesagt, dass diese Prüfung für mich jetzt der erste Schritt ist und welche noch folgen werden. Und das ich erst dann therapeutisch arbeite, wenn ich therapeutisch ausgebildet bin und ich bis dahin beim coachen/beraten bleibe.

Dieser erste Teil fühlte sich für mich nicht gut an, weil ich so aufgeregt war und versucht habe, vernünftige Sätze zu bilden. Das war sehr anstrengend.

Der zweite Teil war ein Fall. Da ging es um meine Gedanken dazu, Diagnose, Differenzialdiagnose und wie das therapiert wird. Ich hatte direkt im ersten Satz von mir die richtige Diagnose mit drin. Tat mich dann etwas schwer damit, letztendlich alles dann "rund" zu machen. Aber es war ok und die Prüfer sehr fair.  Jetzt sehe ich den Fall so klar wie die sternenklare Nacht vor meinem inneren Augen und weiß gar nicht, was ich da überhaupt überlegt habe. (Tja, die Aufregung). Es ging übrigens um eine Zwangserkrankung. Irgendwann habe ich auch an irgendeiner Stelle angemerkt, dass ich denjenigen zum Arzt schicken würde, die Suizidalität abklären müsste etc. (das war zwar nicht gefragt, aber ich habe es trotzdem gesagt, damit ich sowas Wichtiges nachher nicht noch vergesse ;-))

Im 3. Teil wurde gefragt, wie reagiert wird, wenn ein Mensch in Gefahr ist. Klar, da war Klinik die Antwort. Freiwillig (mit Abläufen) und auch PsychKG (mit Abläufen) .

Außerdem kamen Fragen wie: Wer darf denn Verhaltenstherapie anbieten? Was machen Sie denn, wenn jemand sagt "ich habe keine Zeit in die Praxis zu kommen, können wir das online machen?".

Außerdem kam die Frage: Was wird denn im ersten Gespräch so alles geklärt?
Da habe ich dann BGB 630 Behandlungsvertrag mit den ganzen Inhalten runtergerasselt und direkt noch die weiteren Pflichten mit einbezogen (also Schweigepflicht, Sorgfaltsflicht, Dokumentationspflicht, Aufbewahrungspflicht, Aufklärungspflicht (über Krankheit, Kosten, Therapie etc.), Fortbildungspflicht, Anmeldepflicht, Pflicht zur Haftpflicht, Pflicht in Notfällen zu helfen etc).

Irgendwann innerhalb des Gespräches habe ich auch erzählt, dass ich unseren Psychiater vom Sozialpsychiatrischen Dienst mit Fragen gelöchert habe, ebenso unseren Fachbereichtsleiter vom Ordnungsamt und mich genau informiert habe.

Wichtig war auch, wen man den ansprechen kann, wenn man nicht weiter weiß. (Da hatte ich im Vorfeld schon erzählt, dass der SPD da der Ansprechpartner ist, weil die Ärzte, Therapeuten, HPPs etc. auch beraten und unterstützen). Es war aber noch mehr gefragt, was ich auch zufriedenstellend beantworten konnte.

Also rückblickend eine gute Prüfung, auch wenn es für mich anstrengend war (jaja, die Aufregung wieder). Ich habe trotzdem anscheinend gut vermitteln können, dass ich gut informiert bin, dass ich verantwortungsvoll bin und weiß, was ich will und wo auch meine Grenzen sind und wo und bei wem ich Hilfe bekomme. Außerdem konnte ich zeigen, was bei dem Krankheitsbild, was ich behandeln möchte, am besten hilft.

Außerdem habe ich natürlich auch durch mein Traumaseminar zeigen können, was ich da gelernt habe, wie wichtig es ist, zu wissen, auf welch dünnem Eis man sich manchmal mit dem Patienten bewegt und wie wichtig es ist, zu wissen, wie man vorbeugend arbeitet (damit es nicht zur Retraumatisierung kommt), wie man die Anzeichen erkennt und was man dann tun kann.

Es ging nicht um Wissensabfragen. Klar, in dem Fall musste man diagnostizieren und Differenzialdiagnosen nennen. Man muss klar sein, was man mit der Heilerlaubnis machen will und man muss zeigen, dass man sehr verantwortungsvoll und engagiert ist. Man sollte schon wissen, wie man denn die Menschen behandelt, die man nachher behandeln will. Das wird genau geprüft. Aber es wurden nicht dann noch weitere Krankheiten aus der ICD10 abgefragt.


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