2009/04 Wuppertal



Mündlichen Überprüfung zur Heilpraktikerin Psychotherapie in Wuppertal 04/2009

Mündliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie vorm Gesundheitsamt Wuppertal 04/2009:

Anwesend waren die neue Amtsärztin und zwei weitere Personen, ein Herr ( Heilpraktiker ) und eine Dame
Gleich zu Beginn schilderte die Ärztin folgenden Fall :

Zu Ihnen kommt ein Patient, den seine Frau geschickt hat, weil sie sich sonst scheiden lassen wolle, wenn er nichts gegen seinen Zustand unternähme.
Der Patient ist kunterbunt gekleidet ( es folgen sehr lustige Beschreibungen seines Äusseren ) und sagt zu mir, dass ich mich noch mehr schminken könne, um dann noch besser auszusehen...
Er erzählt dann, er habe sich einen Porsche gekauft, denn Geld spiele keine Rolle.und es ginge ihm bestens....Seine Gattin habe ihn aber so genervt, dass er fast einen Stuhl geworfen habe...
Frage : "Was machen Sie mit dem ? Was könnte der denn haben ?"
Ich fragte zunächst nach Hausarztbesuch, aber da war er schon und das habe nichts erbracht...( der Arzt sei auch ein Idiot gewesen )

Ich benenne den Verdacht auf ein manisches Syndrom und will gerade gegen bipolare Störungen abgrenzen, als mir die Idee kommt, dass man die Exploration vielleicht gerne als Rollenspiel hätte ? Dieser Gedanke wird gerne aufgegriffen und somit hatte ich zwar nicht mehr so gute Möglichkeiten mein geballtes Wissen anzubringen, dafür aber ein sehr amüsantes Rollenspiel mit der Ärztin. Nachdem alle möglichen Dinge abgeklärt waren, verwies ich auf Fremdgefährdung mit Eigengefährdung ( Porsche mit 380km durch die Stadt...-Stühle werfen- mögliche Megalomanien mit gefährlichen Aktionen ) und durfte die hier übliche Vorgehensweise nach Psych-Kg erklären. Gefragt war letzlich allerdings die Einrichtung einer Betreuung, die ich dann nachlieferte, nachdem es mir dämmerte.

Frage: "Kann jeder eine Manie bekommen ? Ich also auch ?"
Ich: Natürlich, allerdings sind Menschen unterschiedlich vulnerabel...usw.
Irgendwann fiel mir auch auf gezieltes Nachfragen auf, dass man die Schilddrüsenerkrankung hören wollte und fügte das dann ein.

Dann wurde noch gefragt, wie ich denn meine Diagnosestellung so erfragen würde, wenn ein Patient in die Praxis käme...?
Ich nannte Vorgespräch und dann strukturiertes Erfragen anhand der Kriterien des psychopathologischen Befundes und nannte einige )
"Und was fragen Sie dann NOCH ?"

Ich: Auf jeden Fall, wie immer ! nach der Suizidalität...dies täte ich aber erst gegen Ende der Exploration und dann ( Wissen reingequetscht..) mit den Fragen nach Pöldingen....und habe einige aufgezählt.

Und schon bekam ich die sehr herzliche Information, dass ich ja jetzt schon bestanden hätte und eine sehr nette Aufklärung darüber, dass das Psych-Kg nicht immer nötig sei. Es war noch viel Zeit übrig, man erzählte sich gegenseitig, was Hausärzte alles nicht erkennen könnten, z.B. Hyperthyreosen...(Ich hatte an den Hausarzt verwiesen...)

Das war schon Alles !!! Ich habe die ganze Atmosphäre als besonders aufgeschlossen, gutwillig und herzlich empfunden und nach höchstens 20 minuten strahlend das Amt verlassen, mit der Aufforderung der Ärztin im Ohr : " Da können Sie ja heute nachmittag schon anfangen !"

Vie Erfolg ALLEN ! Und, besonders in Wuppertal braucht sich Niemand gruseln !!!


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