2011/04 Darmstadt



Prüfungsprotokoll Darmstadt April 2011

 

Ich wurde im Gesundheitsamt Darmstadt hauptsächlich von

Dr. Müller, ein Psychiater/Neurologe/Psychotherapeut und noch ein paar Dutzend Berufe hat er genannt überprüft.

Es waren noch Dr. Hofmann, der amtliche Amtsarzt, dabei und noch ein Heilpraktiker, dessen Name ich nicht verstanden habe.

Dr. Hofmann, den ich schon kannte, hat mich mit beiden Herren bekannt gemacht und mir den Platz am Tonbandgerät angeboten.

Ich wurde gefragt, ob die Überprüfung auf Tonband aufgenommen werden durfte. Die Aufnahme würde nach bestandener Überprüfung gelöscht. Ich war natürlich einverstanden (Hatte heute beschlossen, mit den Prüfern NICHT SOFORT zu diskutieren...).

Dann stellte sich Dr. Müller vor und begann mit den Fragen.

 

M.: Wie werden psychiatrische Erkrankungen klassifiziert? A: Richtige Antwort: ICD-10

M.: Erläutern Sie bitte dies genauer.

A: Möchten Sie die Abteilungen hören?

M.: Ja.

A: ...F.0 bis F.9 ...hirnorganische Psychosyndrome, Schizophrenie u schizophrene Erkrankungen, Affektive Störungen, Neurotische

Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, Persönlichkeitsstörungen, Intelligenzstörungen, Entwicklungsstörungen .... ehm.... da ist noch eine, mir fällt der Name nicht ein .... im Kindes- und Jugendalter.

M.: Gut, gut. Wie wurden diese Erkrankungen früher eingeteilt?

A: Mit dem Triadischen System in exogene, endogene und psychogene Störungen.

M.: Bitte erklären Sie diese Kategorien.

A: exogene = körperlich begründet, endogene = von innen herau, psychogen = aus psychischen/seelischen Gründen/Ursachen.

M: Sehr gut. Wo stehen die exogenen Störungen in der ICD-10? A: in der F.0.

M: Sehr gut. Bleiben wir dabei. Was sind hirnorganische Psycho- A: Es gibt verschiedene Formen von Demenzen. Die bekannteste ist die Alzheimer, dann gibt es die vaskuläre und noch ein paar "kleinere" wie Syndrome und was sind die Hauptsymptome? Wie diagnostizieren Morbus Pick, Creutzfeld Jakob.... die anderen fallen mir jetzt nicht mehr ein. Sie können entstehen z.B. durch ein Schädel-Hirn-Trauma

M: Stimmt. Oder durch Abbau. Woran erkennen Sie, dass jemand Demenz hat? A: Abgesehen davon, dass ich den Patienten sowieso zu einem Arzt schicken würde...

M: Sehr gut. Und wie diagnostizieren Sie?

A: Ich führe eine Anamnese durch.

M: Was fragen Sie?

A: Ob der Patient Gedächtnisprobleme hat und den Alltag gut meistert.

M: Welche Gedächtnisprobleme haben Demenzkranke?

A: Kurzzeitgedächtnis ist gestört und später eventuelle auch das Immediat-gedächtnis.

M: Was prüfen Sie noch? Noch ein Leitsymptom? ... und hier ist mir ums Verrecken nix mehr eingefallen. Ich saß auf der Leitung. ER hat mir geholfen und erklärt, bis ich draufgekommen bin. zu ... und sagte: " ... meinen Sie die Orientierung?..."

M: GENAU! A: Oh MAMMA MIA. Ich sitze auf der Leitung - Originalton- es war mir so peinlich. Habe mich bedankt für die sehr nette Hilfe und mein ganzes

Wissen über Orientierungsstörungen auf den Tisch gelassen, fast "LOGORRHOISCH"

Es gibt 4 Arten von Orientierungen: Zeitlich, Örtlich, Situativ und Personell, Letzteres geht als Letztes verloren.

M: Sehr gut. Wie erfragen Sie die Orientierungsstörungen? A: Zeitlich: Welchen Tag haben wir heute? Örtlich: Wo sind wir? Situativ: Was machen wir hier? Personell: Wie heißen Sie?

M: Gut. Bleiben wir bei den HOPS... Oh Sch.... - nur gedacht -

M: Zu welchem Arzt schicken Sie den Patienten? A: Zum Neurologen.

M: Gut. Welche Untersuchungen führt er durch? A: Anamnese, körperliche Untersuchung des Gehirns?

M: Wie macht er das? A: Es gibt mehrere Methoden. Z.B. Computertomografie oder Magnet-Resonanz-Therapie...

M: .... alles richtig. Sie denken an die apparative Untersuchungen.

Doch was untersucht er noch? A: ... eh.. ehm.....

M: Waren Sie noch nie bei einer neurologischen Untersuchung dabei? A: Nein.

M: Also gut. Welche Ursachen gibt es für die vaskuläre Demenz, umgangssprachlich A: Sie meinen Verkalkung ?

sagt man es schon....

M: Was ist davon betroffen. A: Die Gefäße.

M: Gut. Was passiert da? ... und da war die Anna überfragt... Ehm..... Es geschieht ein Infarkt, manchmal ein Multiinfarkt.

M: Gut. Was noch? A: Ehm.......

M: Wie kann das Gehirn noch beschädigt werden? Denken Sie

an Kinderkrankheiten. Wie entstehen sie? A: Durch Intoxikation, Infektion? Ach ja, durch Infektion.

M: Richtig. Sehr wichtig zu wissen. Sie nannten noch ein Wort... A: Intoxikation?

M: JA. Was ist das? A: Vergiftung.

M: Richtig, wodurch kann man sich vergiften? A: Durch Lebensmittel, psychotrope Substanzen...

M: Ja, was ist die bekannteste unter ihnen? A: Alkohol.

M: Richtig. Was entsteht, wenn jemand Alkohol konsumiert?

Er wollte auf Bewusstseinsstörungen hinaus, musste mir aber auch helfen.... weil ich schon wieder auf der Leitung saß.

M: Was sind Bewusstseinsstörungen?

A: Es gibt quantitative: Benommenheit, Somnolenz, Sopor und Koma, und qualitative: B-trübung, - einengung und -erweiterung.

M: Gut. Was hat der, der Alkohol konsumiert bzw. welche Störungen A: Abhängigkeitssyndrom, Delir.

stehen in der ICD-10?

M: Gut. Was ist ein Delir? A: Eine qualitative Bewusstseinsstörung.

M: Gut. Das reicht mir schon.

Herr Dr. Müller und Herr Dr. Hofmann schauen sich an und nicken sich zu, verständigen sich also, dass ich bestanden habe.

M: Also Frau XY, Sie stellen KEINE Gefahr für die Volksgesundheit dar.... (für die Nicht-HPler unter Euch: Dies ist der Wortlaut im Gesetz. Diese Überprüfung wird durchgeführt, um festzustellen, ob die Kandidaten eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen. Das HP-Gesetzt ist von 1949... Deswegen spricht man nicht von Prüfung sondern von Überprüfung...)

A: Na Gottseidank... ;-) mit LEICHT ironischem Unterton, konnte ich mir doch nicht verkneifen...

M: Das Wissen haben Sie. Sie müssen es nur systematisieren. Es wäre gut, wenn Sie ein Praktikum machten.

Und ich gleich, was auch der Wahrheit entspricht: Ich habe gestern Abend endlich die telefonische Zusage erhalten, dass ich in der psychosomatischen Klinik in Weibersbrunn, die für Alkoholismus bekannt ist, jedoch auch andere Störungen behandelt, ein Praktikum machen darf. Beworben hatte ich mich schon vor zwei Monaten.

Das hat allen drei Herren gut gefallen.

Dr. H.: So Frau XY, Sie hätten somit bestanden. Sagen Sie uns nur bitte noch, was Sie nach der Überprüfung vorhaben.

A: Ich werde erst eine weitere Ausbildung/Spezialisierung machen. Im Rahmen des Kurses, den ich zur Vorbereitung auf die Überprüfung besucht habe, durfte ich einige Therapieformen ansatzweise kennen lernen. Die Gesprächs-Psychotherapie nach Carl Rogers interessiert mich sehr.

DAS HAT DEN HERREN AUCH GEFALLEN!

Dr. H.: Dann darf ich Ihnen ganz herzlich gratulieren und alles Gute für Ihre Zukunft wünschen. -Ist aufgestanden und hat mir die Hand gegeben.- Wir schicken das Ergebnis an das Ordnungsamt und die schicken es an Sie weiter. Und wenn Sie sich bei uns niederlassen, melden Sie dies bitte bei Frau Nickel an.

A: Selbstverständlich.

Dr. M. und der Heilpraktiker haben mir auch per Handschlag gratuliert und ich bin RAUS... Es waren knapp 15 Minuten vergangen seit Betreten des Raumes.....

Habe erst mal eine Runde geheult und konnte erst nicht so recht fassen, dass es VORBEI ist, zumindest vorerst, mit lernen....


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