2007/05 Lüneburg



Alles in allem wurde ich sachlich-freundlich empfangen. Es waren drei Personen dabei, eine HPPsych, eine Juristin, die Protokoll geführt hat und ein Oberarzt einer psychiatrischen Klinik.

Die HPPsych hat dann nach einer kurzen Vorstellungsrunde die Prüfung eröffnet:

  • Wieso wollen Sie diese Prüfung machen? (Wer eine fundierte beraterische oder therapeutische Ausbildung hat, sammelt wichtige Pluspunkte, so mein Eindruck)
  • Woran erkennen Sie die Qualität Ihrer Arbeit? (Supervision ist hier wichtig!)
  • Welche Pflichten als Heilpraktiker in Psychotherapie haben Sie?
  • Erklären Sie den Begriff Sorgfaltspflicht!
  • Welche psychiatrischen Notfälle gibt es?
  • Was ist ein Delir und wie zeigt es sich?
  • Warum ist das Delir ein Notfall? (vegetative Entgleisungen aufzählen!) Was machen Sie bei diesem Notfall Welche Medikamente werden bei einem Delir in der Akutphase gegeben?
  • Wie erhalten Sie eine Diagnose?
  • Welche Amnesemöglichkeiten gibt es?
  • Was sind die Pflichtinhalte einer Amnese?
  • Was ist der Befund? Woraus setzt sich der Befund zusammen?
  • Zählen Sie alle Elementarfunktionen auf!
  • Was sind formale Denkstörungen und welche kennen Sie?
  • Woran erkennen Sie eine Suizidgefahr? (Äußerungen, Verhalten) Wie klären Sie dies ab?
  • Was machen Sie um den Patienten davon abzubringen?
  • Wenn er sich nicht abbringen läßt, was machen Sie dann?
  • Wie läuft eine Zwangsunterbringung im Stadtgebiet Hannover ab?
  • Wen vertritt der A-Beamte der Feuerwehr in Hannover? (natürlich den Richter!)

Dann übernimmt der Arzt:

Ein 25 Jähriger an Schizophrenie erkrankter Patient kommt in einer gut eingestellten Phase zu Ihnen und will seine Vergangenheit ein wenig aufarbeiten. Würden Sie mit Ihm arbeiten?
Wenn ja, wie? (also stützend - begleitend nicht aufdeckend) Was tun Sie bei einer begleitend-stützenden Therapie?
Warum nicht aufdeckend (der Arzt wollte hören "wegen mangelnder ICH-STÄRKE") Im Laufe der weiteren Arbeit kündigt sich ein erneuter Schizophrenie-Schub an, woran erkennnen Sie das, was sind die Frühsymptome?
Welche Angstformen kennen Sie?
Wie kommt es dass eine 30 jährige Frau aus klassisch-tiefenpsychologischer Sicht eine neurotische Störung entwickelt?

Nach 30 Minuten war die Prüfung vorbei, ich wurde hinausgebeten und erhielt nach 5 Minuten mein Ergebnis. Gratuliere, Sie haben bestanden!!!



Ich hatte den Eindruck, dass der Gesamteindruck angeschaut wurde und die Art wie schnell ich die Antworten bringe. Kurze knappe Antworten waren bevorzugt, statt ausschweifende Antworten. Die zwei "Hänger" (Frühsymptome Schizophrenie und Ich-Stärke) hat man mir verziehen, da die Umschreibung im großen in Ganzen gepasst hat. Mein Eindruck: Man will wissen, ob ich die "Landkarte lesen und mich daran im "Gelände" orientieren kann. Ich musste nicht alle "Nebenstraßen" kennen aber wissen, das es welche gibt.

Allen die nach Lüneburg reisen wünsche ich viel Erfolg, es ist machbar!

A.M. Hannover


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