2017/04 Heppenheim



Gedächtnisprotokoll der mündlichen Prüfung am 18.4.2017 für den HPP

Prüferinnen: Frau Dipl. Psych. Stolze-Otto, Frau Buntsche und Frau Kaufmann. (Ich verbürge mich nicht für die Namen.... war zu aufgeregt.

Alles in allem waren aber alle Damen nett, obwohl sie sich ein strenges Prüfungsgesicht aufzogen. Ich habe sie als wohlwollend und klar erlebt.

Bei der Anmeldung habe ich unterschrieben, dass ich einer Audio-Aufnahme der Prüfung zustimme, habe aber dann im Prüfungszimmer nichts davon gesehen oder bemerkt.

Ich habe allen Damen die Hand gegeben und sie persönlich begrüsst. Das habe ich vor allem für mich selbst gemacht, dass hat mich dann eher beruhigt.

 Die Fragen gestellt hat vor allem Frau Buntsche.

Und noch vorweg: Ich habe die Kopie der Bescheinigung des 4. Moduls der trauma-therapeutischen Ausbildung, die ich gerade mache nachgereicht. Da ich das an einem in der Region bekannten und renommierten Institut (Kübel-Stiftung) mache, hat das einen guten Eindruck und Einstieg gemacht.

Frage: Mit welchen Verfahren werden Sie therapeutisch arbeiten wollen?

Antwort: Hypnotherapie und wenn ich fertig bin mit der SE-Trauma-Therapie

Frage: Welche praktischen Erfahrungen bringen Sie mit?

Antwort: Ich habe schon vor über 20 Jahren die Hypnotherapie-ausbildung gemacht und habe seit her als Coach für Führungskräfte gearbeitet.  In der Ausbildung haben wir auch vor allem unter dem Aspekt der Selbsterfahrung und Übung sehr viel unter uns Teilnehmern in der Ausbildung geübt. Das machen wir jetzt bei der Trauma-Therapie auch. Auch zwischen den Ausbildungsmodulen. Da üben wir sehr viel.

Prüferin: Gut, dann stellen wir Ihnen jetzt eine Fall vor,  Sie können nachfragen, wenn Sie noch mehr Informationen haben wollen.

Also: ein 65 jähriger Mann stellt sich Ihnen in der Praxis vor. Er berichtet, dass seitdem seine Frau gestorben ist, habe er sich sozial zurückgezogen und habe nicht mehr so recht Freude. Auch die Kreuzworträtsel kann er nicht lösen und er sei vergesslich geworden. Bitte analysieren Sie diesen Fall differentialdiagnostisch.

Ich: Wann ist denn die Frau gestorben?

Prüferin: vor etwa 6 Monaten.

Ich: Differential-diagnostisch: Demenz, Depression, Verdachtsdiagnose: Anpassungsstörung.

Ich klopfe ab nach Organischem, nach Substanzmissbrauch oder Sucht? Medikamente?

Ich spreche mich gegen eine Demenz aus (was später als kritisiert wurde), weil der Klient seine Vergesslichkeit nicht kaschiert...

Und natürlich muss ich die Suizidalität abklopfen.

Prüferin: Wie machen Sie das?

Ich: Ich frage ersteinmal nach, ob es noch etwas gibt, was ihm Freude macht.

Ich überprüfe, inwiefern eine Einengung stattfindet, sozial hat ja eine Einengung stattgefunden, weil er sich zurückzieht. Wie sieht es emotional aus? Inwiefern ist sein Denken eingeengt? Womit beschäftigt er sich?

Um abzuschätzen, ob es sich eine normale Trauerreaktion handelt und er trotz sozialem Rückzug noch Freude hat z. B. am Garten oder anderen Ressourcen.

Ich frage ihn nach seiner sozialen Einbindung, Kinder, Enkel, Freunde, Hobbies, Glaubensgemeinschaft, nach seinen Ressourcen, um zu schauen, wie stark die Suizidalität ist und ob das soziale Umfeld informiert ist oder auch mit einbezogen werden darf.

Prüferin: Alles deutet auf Suizidalität hin, wie machen Sie weiter?

Ich: Ich frag ihn direkt, ob er schon Vorbereitung getroffen hat oder Überlegungen angestellt hat, wie er es denn bewerkstelligen würde.

Dann kläre ich den Klienten  auf, dass solche Krisen im Leben sich auch auf den Hirnstoffwechsel auswirken können und daher auch manchmal keine anderen Gedanken  mehr  möglich sind, als diese düsteren und dass man mit Medikamenten bewirken kann, dass man wieder in einen besseren Zustand kommt.

Ich würde ihn fragen, ob er einen Termin beim Psychiater ausmachen möchte...sofern die Suizidalität nicht  so stark ist, als dass ich ihn überreden wollen würde, sich selbst in die  Psychiatrie einzuweisen. Ich denke, dass es immer besser ist, dass der Klient freiwillig geht...

Wenn das aber nicht geht, da habe ich mich hier in Neckarsteinach erkundigt, wo ich die Praxis eröffnen möchte, wie da das Vorgehen ist. Ich habe mit Herrn Skarke vom Ordnungsamt Neckarsteinach telefoniert und erfahren, dass es in dieser Region üblich ist, mich entweder an den sozial-psychiatrischen Dienst Heppenheim zu wenden oder über die Feuerwehr einen Rettungswagen anzufordern um dann in die psychiatrische Klinik zu fahren.

Prüferin: Welche somatischen Faktoren der Depression gibt es denn?

Ich: Morgentief, frühmorgendliches Erwachen, Appetit-Verlust, überhaupt Appetenz-Verlust (Libido), Gewichtsverlust, Verlust der Freude und Interesse an früher beliebten Aktivitäten.....

Prüferin: Danke, das war sehr überzeugend, bitte warten Sie draußen.

Nach 2. Min:

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben bestanden. Als einziges sei anzumerken, dass wenn die Demenz gerade erst anfängt die Klienten durchaus darüber sprechen, wie vergesslich sie geworden sind oder wie schwer ihnen das Denken fällt. Das mit dem Vertuschen kommt eher später....


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