2012/11 Ansbach



Heute habe ich in Ansbach meine Überprüfung bestanden, juhuuuuu!!!!!!!
Ich empfand die Prüfer ( eine reine Männerrunde: Amtsarzt Dr. Weig und
zwei Beisitzer) als sehr fair und auch wohlwollend.
Zuerst die üblichen Fragen nach Werdegang und Plänen für die Zukunft
dann wurde eine Kassette eingelegt, und los ging´s:
Fallbeispiel:
25 jährige Frau, sehr ruhig und schüchtern wirkend, erst vor 6 Monaten
hergezogen aus 80 km entferntem Heimatort, lebt bei ihrem Freund. Sie
hat immer wieder Ängste, ob ihr oder dem Freund was zustößt, auch, ob er
der Richtige ist, ob die Entscheidung, hierher zu ziehen, richtig war.
Sie ist recht alleine, hat noch wenig Kontakt, auch in der Arbeit seien
die Kolleginnen so komisch und würden nichts mit ihr machen. Sie hätte
auch manchmal Herzbeschwerden, Herzklopfen, sei beim Hausarzt gewesen,
der aber nichts gefunden habe und sie deshalb zu ihnen überwiesen hat.
Was fällt Ihnen dazu ein?
Das Beispiel hatte ja jede Menge zu bieten:
generelle Angststörung (was für Angststörungen kennen Sie überhaupt?),
DD (immer mit der Frage: was spricht dafür, was dagegen):
Anpassungsstörung, Hypochondrie, Depression, Persönlichkeitsstörungen,
sogar Schizophrenie
wollten sie hören ("die Kolleginnen gucken immer so komisch").
Dann: Wie würden sie mit der Patientin arbeiten? wie würden Sie vorgehen?
Danach zeigte der Amtsarzt mir noch ein Foto einer sehr abgemagerten
Frau. Da ich vorher sagte, dass ich zukünftig mit Krebskranken
(Psychoonkologie) arbeiten wolle, nahm er das auf und berichtete von
einer Mutter, die mir das Foto ihrer Tochter bringt. Die Mutter macht
sie Sorgen, denkt, die Tochter hat Krebs und sei deshalb so dürr, aber
die Tochter weigert sich, zu einem Arzt zu gehen. Ich sagte, ich hätte
tatsächlich schon Krebspatienten gesehen, die so ausgezehrt aussehen,
aber in diesem Fall würde ich als erstes an Anorexie denken, was ich
dann ausführlich begründete. Dann kam noch: was tun, wenn die Patientin
wirklich nicht zu einem Arzt gehen will? Wenn es nicht so akut ist:
Anregung einer Betreuung (Ordnungsamt verständigen), und das Thema
Zwangseinweisung/ Unterbringungsgesetz hab ich auch noch angesprochen.
Das war es dann.
In der Abschlussbesprechung sagten sie mir dann noch: sie würden ja
keine Therapien überprüfen sondern "nur", ob ich keine Gefahr für die
Allgemeinheit darstelle, aber im therapeutischen Bereich könne ich noch
zulegen - theoretisch dürfte ich ja schon heute Nachmittag ein Schild an
meine an die Wand hängen: Heilpraktikerin für Psychotherapie und
loslegen. Ich antwortete, dass ich ja meine Therapie-Ausbildung
begonnen habe, im Frühjahr Psychoonkologie kommt, und ich sowieso einen
fließenden Übergang von Masseurin zur HPP beabsichtige, und das reichte
Ihnen.
Ich hatte übrigens einige Unterlagen dabei über Fortbildungen, das
wollten sie alles nicht sehen.
So war meine Prüfung.
Richtig aufgeregt war ich erst ganz kurz vorher, im Wartezimmer, und
beim Durchlesen des Fallbeispiels, aber mit der Zeit fühlte ich mich
immer sicherer.
Nochmals speziellen Dank an euch alle, ich hatte mein Schatzkästchen
dabei und fühlte mich sehr unterstützt. Als ich mit einer weiteren
Anwärterin sprach, (Vorbereitung wo anders: sie hatten SECHZEHN Ordner,
dazu noch Skripte), wurde mir nochmal klar, was
für eine SUPERTOLLE Vorbereitung wir durch und mit dir, Christine,
hatten! Du hast uns so gut, klar und konzentriert das nötige Wissen
vermittelt. Und der EHLERT- Ordner ist einfach SPITZE, so reduziert aufs
Wesentliche, und trotzdem alles wirklich Wichtige drin. Gerade in der
Schlussphase habe ich nochmal viel damit gelernt, wenn es ums Nachlesen
einzelner Themen ging.
DANKE!
Jetzt seid alle erstmal herzlichst gegrüßt, und an die, die die
Überprüfung noch vor sich haben: es wird alles gut! Es ist machbar, ihr
seid supergut vorbereitet!