Mündlichen Überprüfung zur Heilpraktikerin Psychotherapie in Würzburg 12/2008
Bericht zur mündlichen Überprüfung zum Psycho nach dem HPG
Würzburg, 27.11.2008, Zweite Überprüfung
Auszug aus dem Prüfungsprotokoll
Vorsitzender: Herr Dr. R. (Medizinalrat)
Beisitzer: Fr. Dr. N.(Psychoöogin), Hr. Sch. (Heilpraktiker)
Protokoll.: Fr: H. (Sekret./Sachbearb.)
Dauer: 37 Minuten Bestanden: Nein
Aus zeitlichen Gründen sind hier nur die Fragen aufgeführt!
I. Dr. R.
Ein 41 jähriger Mann kommt gemeinsam mit seiner Ehefrau in ihre Praxis. Seine Frau habe ihm dazu geraten. Er selbst habe schließlich eingewilligt, weil er meint, er könne etwas für seinen Schlaf gebrauchen.
Die Frau des Patienten macht sich hingegen Sorgen, weil ihr Ehemann glaube, der BND sei hinter ihm her und versuche sein Leben zu zerstören, weil sein inzwischen verstorbener Cousin zweiten Grades vor 15 Jahren einen Polizisten umgebracht habe.
Die Frau berichtet ihr Mann verbringe einen Großteil seiner Freizeit damit, nach handfesten Beweisen für den Komplott zu suchen.
So sitze er täglich mehrere Stunden mit dem Fernglas am Fenster, um zu überprüfen, ob ihn BND-Agenten beobachten.
Außerdem kontrolliere er die Wohnung nach Abhörwanzen.
Die Symptome haben sich nach Angaben der Frau während der vergangenen Monate nach und nach entwickelt, beeinträchtigt den Patienten inzwischen auch in seiner Arbeit. Zudem habe das Ehepaar mittlererweile kein Sozialleben mehr.
II. Dr. N.
Frau 25, Arzthelferin, fasst die Türe nicht an, hält die Hände versteckt. Hat sich in der Arbeit vor Jahren an einer Spritze gestochen. Hat Angst vor Infektion mit Hepatitis….Angst ist nicht weggegangen…Angst schränkt sie sehr ein. Kann in der Arztpraxis, in der sie arbeitet keine Lichtschalter mehr anfassen, könne nicht als Letzte die Praxis verlassen…kann ihr Auto nicht benutzen, in der Freizeit, da sie mit Arbeitsklamotten dort saß…Familie sei auch genervt…dürfen sich z.B. nicht auf den Boden setzen, da sie mit Schuhen aus der Praxis darauf gegangen ist.
Duschen und Händewaschen hilft…Hände sind jetzt ganz rissig, da bekommt man noch mehr Erreger rein.
III. Hr. Sch.
Frau Mitte 20, humpelt ein wenig. Gibt an, dass sie es selbst nicht so richtig weiß, warum sie gekommen ist. HA hat sie zu ihnen geschickt. Sie möchte Schlafmittel, kann nicht einschlafen, muß immer grübeln.
Auf Nachfrage gibt Sie Schmerzen nach US-Fraktur an nach Unfall vor 12 Wochen.
Eigene Einschätzung
Zu I. meine Diagnose, Schizophrenie, Verfolgungswahn, Differentialdiagnose Depression, hirnorg. Erkrank. Ausschließen, durch HP nur begleitend, Psychpharmakotherapie durch Psychiater, Eigen-und Fremdgefährung ausschließen.
Zu II. Diagn. Zwangsstörung nach ICD10Waschzwang, Expositionstraining, DiffDiag. Angststörung, Dissoziative-Somatoforme Störung, Abklärung der Suizidalität.
Zu III. Diagn.: Posttraumatische Belastungsstörung,
Ich war nicht perfekt, habe nach meiner Einschätzung die wesentlichen Fragen beantworten können!, Abklärung von Suizidalität
Einschätzung durch die Prüfungskommission:
Differentialdiagnostisches Denken, dass Sie uns zeigen können, dass Sie Kriterien anzeigen können, wie Sie Diagnosen abgrenzen, muß verbessert werden.
Suizidalität od. Zwang waren kein Problem, wobei das Therapeutische noch verbessert werden muß.
Aber gerade bei den Kriterien der Schizophrenie, welche Fragen Sie zu stellen haben…war z.B. nicht dabei Gedankeneingebung, -ausbreitung.
Am meisten fiel es aber auf bei der Abgrenzung zw. Posttraumat. Belastungsstörung und Depression.
Schlaftagebuch und Tagebuch schreiben reicht nicht, da kommen Sie auf keinen grünen Zweig. Da müssen Sie schauen, dass Sie auf den Punkt kommen und die Kriterien präsent haben, um diese auf einen Fall anwenden zu können. Sie müssen Diagnosen stellen können, denn erst dann können Sie Therapieren und sich für die richtige Therapie entscheiden.
Insgesamt besser als beim letzten Mal, aber wir haben nicht gesehen, dass es ausreicht.
:-) UND JETZT ERST RECHT…!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!