2025/02 Krefeld



Gedächtnisprotokoll der mündlichen Überprüfung zur Heilpraktiker Erlaubnis (Psychotherapie)

Am 03.02.2025 in Krefeld, Gesundheitsamt, Gartenstr. 30-32

Anwesend: Prüfungsvorsitzende Frau Dr. Koch, Eine Heilpraktikerin (Name vergessen) und Herr Dr. Scheinoch vom Alexianer Krankenhaus Krefeld als Psychologischer Psychotherapeut, 1 Dame vom Gesundheitsamt sowie 2 hospitierende zukünftige Beisitzer (1m/1w).

Ich wurde pünktlich zu meiner Prüfung hereingebeten, alle wurden vorgestellt und ich bestätigte, dass mich körperlich in der Lage fühle die Prüfung zu absolvieren.

Herr Dr. Schweinoch begann das Gespräch mit der Ankündigung, mir nun ca. 10 Minuten einige etwas allgemeinere Fragen zu Krankheitsbildern zu stellen, dann würde seine Kollegin (HPP) weitermachen.

1.      Frage: Was können Sie uns zu Depression erzählen?

Ich begann, dass zunächst Affekte betroffen sind, die auch im normalen Erleben vorkommen, durch die Intensität und Häufigkeit sowie durch die Häufung von Symptomen ein pathologisches Krankheitsbild entstehen könnte.

Ich erläuterte die Hauptsymptome und Nebensymptome.

2.       Frage: Wie sieht es mit Schweregraden aus?

Ich sagte, dass die ICD 10 leicht, mittelgradig und schwer unterscheidet, wie viele Haupt- und Nebensymptome jeweils vorliegen müssen und, dass es noch ein Somatische Syndrom gäbe (- das sollte ich dann auch noch erläutern).

3.       Wie lange müsste das mindestens sein?

2 Wochen, bei rezidivierenden Dep. zwischen den Episoden min, 2 Monate symptomfrei.

4.       Was müsste man bei schweren Depressionen immer auch mitberücksichtigen, was ist zu erwarten?

Ich ging auf Suizidalität ein, wie man diese einschätzen kann (bis Ringel oder Pöldinger kam ich gar nicht;) (-sollte dann noch einige Fragen formulieren, die man stellen könnte)

5.       Was machen Sie wenn diese Fragen mit „Ja“ beantwortet werden?

Ich sagte, ich würde versuchen einzuschätzen wie akut die Suizidalität ist und d. Klient*in ggf. zu einer freiwilligen Einweisung bewegen wollen.

6.       Und was ist, wenn das nicht gewollt ist?

Ich erläutere das Vorgehen nach PsychKG auch, dass ich in meinem Kreis nachgefragt habe und wie es dort konkret läuft.

7.       Und wenn d. Klient*in immer noch nicht will?

Dann bleibe ich bei meiner Einschätzung und möchte da eine fachärztliche Meinung haben (- Nicken)

8.       Auf Suizidalität wollte ich nicht wirklich hinaus, aber dann haben wir das Thema auch gründlich beprochen (Lachen in der Runde).

Was kann bei schweren, sehr schweren Depressionen noch vorkommen?

Ich überlege einen Moment, weiß nicht sofort wo er hin will. „Ah, Psychotik!“ sage ich dann, erläutere Halluzination und Wahn, typische Wahnformen bei einer Depression. (Das wollte es hören ;)

 

9.      Stellen sie sich vor jemand hat sehr starke Stimmungsschwankungen am Tag. Von sehr guter Laune bis teilweise todessuchenden Gedanken, an was denken sie?

Ich bin wieder etwas ratlos und fange mit bipolaren Störungen an, wobei das natürlich am Tag super schnell wäre.

Die Frage wird ergänzt: Derjenige ist auch immer sehr unsicher bgzl. der eigenen Stimmung und (es wir ein weiteres Symptom genannt, was mich in Richtung Borderline-Persönlichkeitsstörung denken lässt, ich weiß nicht mehr welches).

          Ich frage nach selbstverletzendem Verhalten und der Beziehungsgestaltung.

Ja, selbstverletzendes Verhalten, Instabile und intensive Beziehungen.

          Dann wäre ich bei Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Was sind denn da Kriterien.

Ich nenne die Symptome, zeichne ein Bild eines „Borderliners“

(Hier wollte er, glaube ich auch hören, wie viele da vorliegen müssen, da er das am Ende meiner Ausführungen auch noch erwähnt hat. Er sagte aber auch sagte, dass es von den 9 Punkten über 290 Kombinationen gäbe und ein „typische Borderliner“ nicht existiert. Wäre mit meinem „Bild“ aber zufrieden.)

 Er geht nochmal auf die von mir genannte Manie ein und will wissen, wie lange die den vorliegen muss.

                Ich sage 1 Woche und dass das deshalb natürlich mit dem „Fall“ nicht gepasst hätte.

 

Er übergibt an seine Kollegin (HPP).

Sie beginnt mit der Aussage, sie wüsste nicht ganz was sie noch Fragen solle, es wäre ja schon fast alles dabei gewesen.

1.       Erzählen sie mir doch nochmal was zu psychopathologischen Befund. Wie gehen Sie vor, wenn jemand zu Ihnen zum Erstgespräch kommt?

Ich spreche davon, dass man ja einiges schon beobachten kann z.B. Vernachlässigung der Körperhygiene oder Augenringe, Bewusstsein und Aufmerksamkeit. Da ergänze ich offene Fragen, einladende Atmosphäre, grundsätzliche Anamnese, Medikamente, Vorerkrankungen, Drogen und Alkohol und nenne grob ein paar Bestandteile des PPB (aber nicht alle).

2.       Was sind die von ihnen genannten Ich-Störungen.

Ich erwähne zwei Arten (Depers./Dereal.) und die Störungen der Ich- Umweltgrenze (Gedanken-lautwerden, -abreißen, -eingebung, -entzug).

3.       Wo kommt sowas vor allem vor?

Schizophrenie, paranoide Schizophrenie (schizoaffektive St. Ist mit da nicht eingefallen)

4.       Und Wahn?

Auch Schizophrenie, Wahnhafte Störung natürlich und wie wir grade gesagt haben auch bei der Depression.

5.       Was waren da nochmal Wahnformen?

Versündigungs- oder Verschuldungswahn (die hatte ich schon mal gesagt und deshalb krampfhaft noch eine gesucht), Nihilistischer/Nichtigkeitswahn.

Okay das reicht ihr so!

Sie übergibt an die Prüfungsleiterin, die sagt nur: „Ich gucke die beiden Prüfer an, da müssen wir uns nicht beraten – herzlichen Glückwunsch, Sie haben bestanden!“

Sie ergänzt noch, dass sie wirklich beeindruckt von meinem Wissen gewesen wären und sie zudem glaub, dass ich sehr empathisch mit meinen Klienten umgehen werden.

Mir werden noch die Formalitäten erklärt und dann ist es auch schon vorbei.

Anmerkung: Es war wirklich eine sehr angenehme Atmosphäre und ich habe das ganze Gremium als sehr wohlwollend empfunden. Wenn man mal hängt ist es kein Problem und auch wenn man nicht sofort auf der richtigen Spur ist.

Mit guter Vorbereitung und der Einstellung, dass man das Thema beherrscht und sich jetzt nur noch „den goldenen Stempel“ abholen muss, ist es absolut machbar.